CRI (COLOUR RENDERING INDEX)
Das Licht und die Farbe definieren die Atmosphäre im Raum und beeinflussen unsere Laune und das Wohlgefühl durch die wahrgenommene “Wärme” oder “Kälte”. Die Garantie der korrekten Wahrnehmung von Farben unter Formen von Kunstlicht ist eine sehr wichtige Aufgabe des Beleuchtungsdesigners.
Die Erscheinung der Farbobjekte ist von der Interaktion zwischen den Farben abhängig – d.h. der spektralen Reflexion der Objekte, die wir sehen, und der spektralen Komposition des Lichts, das sie beleuchtet. Im Alltagsleben treffen wir auf Oberflächenfarben, deren Erscheinung in Abhängigkeit von der Art ihrer Beleuchtung variieren kann, wo wir jedoch dank der gespeicherten visuellen Erfahrung unabhängig vom Beleuchtungstyp erkennen, welche sie sind.
Zum Beispiel gibt es den gespeicherten Eindruck der Farbe der menschlichen Haut im Tageslicht. Da die künstliche Beleuchtung bestimmte spektrale Farben vermischt, oder gewisse Farben in ihrem Spektrum übertreibt (wie im Falle der Leuchtstofflampen), kann die unter dem Licht gesehene Haut in einer anderen Farbe erscheinen, sie wird jedoch aufgrund der empirischen Kompensation immer noch “natürlich” erscheinen. Ein extremes und deutlichstes Beispiel wäre ultraviolette Beleuchtung: es macht Weiß extrem hell, Zähne glänzend und der Hautton erscheint stark gebräunt.
Der Effekt der Lichtquelle auf die Erscheinung der Farbobjekte wird mit den Eigenschaften ihrer Farbwiedergabe beschrieben. Sie sind in Stufen gruppiert, auf der Basis des “allgemeinen Farbwiedergabeindexes” CRI. Der Farbwiedergabeindex gibt an, wie nahe die Farbe des Objekts seiner Erscheinung unter der relevanten Lichtquelle entspricht.
Zur Feststellung der CRI-Werte der Lichtquellen, werden fünfzehn definierte Testfarben einzeln unter der Bezugslichtquelle (CRI = 100) und dann unter der zu bewertenden Quelle beleuchtet. Je größer die Differenz bei der Erscheinung der reproduzierten Testfarben ist, umso schlechter sind die Farbwiedergabeeigenschaften der untersuchten Lichtquelle. Theoretisch kann CRI unter Null sinken, aber ein solches Ergebnis wird gestrichen, da die Farbwiedergabe einer solchen Quelle keine verwendbaren Daten ergibt.
Unter einer Lichtquelle mit CRI gleich 100 haben alle Farben die gleiche optimale Erscheinung der Bezugslichtquelle. Je niedriger der CRI-Index ist, umso schlechter ist die Wiedergabe der Oberflächenfarben der beleuchteten Objekte. Bei der praktischen Verwendung ist CRI ein wichtiger Aspekt bei der Auswahl der Lichtquellen. Die in der EN 12 464-1 definierten Standards fordern einen CRI von mindestens 80 für Wohnräume, geringwertigere Lichtquellen sind nur in Korridoren oder Lagerräumen zu verwenden, wo die Farbwiedergabe viel weniger wichtig ist. Bei Verkaufsflächen sollte ein CRI > 90 angestrebt werden. Dies wird besonders wichtig bei Druckereipressen, wo die korrekte Farbbeurteilung entscheidend ist, aber es kann genauso wichtig in Einzelhandel- oder Geschäftsauslagen sein, damit zum Beispiel den potentiellen Kunden die Farbe der Bekleidung korrekt gezeigt wird. Für solche Geschäfte ist auch die korrekte Farbwiedergabe auch in den Umkleidekabinen, wo die Kunden die Kleider anprobieren, wichtig. Die falsche Beleuchtung kann hier zu niedrigeren Umsätzen führen, weil die Kunden die Farbe nicht richtig erkennen können.